Berichte aus Tansania
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Bogolo Kenewendo, die 31-jährige Handels- und Industrieministerin von Botswana, sagte kürzlich, die Schweiz sei das Botswana von Europa. Das war eine Anspielung auf die oft gehörte Redewendung, Botswana sei die Schweiz Afrikas. Wie auch immer, diese Formulierungen sind positiv gemeint und beziehen sich darauf, dass beide Länder eine stabile Demokratie aufweisen, wirtschaftlich erfolgreich sind und bis anhin von militärischen Konflikten verschont worden sind. Worauf ist diese positive Entwicklung Botswanas seit seiner Eigenständigkeit vor knapp sechzig Jahren zurückzuführen?
Die Massai gehören zu den berühmtesten Ethnien Afrikas. Durch zahlreiche Publikationen und Filme wurde dieses in Kenia und Tansania lebende Volk einem breiten Publikum bekannt gemacht. Zu den Höhepunkten einer Safari gehört meist auch ein Besuch in einem traditionellen Massai-Dorf. Doch gerade der Tourismus und die mit ihm verbundenen Einnahmequellen gefährden das Überleben der Massai in ihren traditionellen Siedlungsgebieten in Tansania.
Wie der gesamte Kontinent Afrika weist auch Tansania seit seiner Gründung vor gut 60 Jahren ein sehr hohes Bevölkerungswachstum auf. Dieses birgt unter guten wirtschaftlichen Bedingungen gewisse Chancen, aber auch sehr viele Risiken, unter denen vor allem Frauen und der arme Anteil der Bevölkerung zu leiden haben. Der Ausbau und die Förderung von Frauenrechten sind der wirkungsvollste Ansatz, um dieses Problem in den Griff zu bekommen. Und unsere Schulen in Kisimiri sind mit ihrem hohen Anteil von Schülerinnen in dieser Hinsicht geradezu vorbildlich!
Das Kunsthaus Zürich steht seit einigen Jahren unter Druck, genauer Rechenschaft darüber abzulegen, auf welchem Weg die weltberühmten Gemälde der Bührle-Sammlung in die Schweiz gekommen sind. Die Universität Zürich hat zu diesem Zweck bereits eine erste Studie aus dem Bereich der sog. Provenienzforschung vorgelegt. Die Diskussionen darüber, ob Dieter Bührle (und nach dessen Tod das Kunsthaus) rechtmässig in den Besitz der wertvollen Gemälde gekommen sind, dauern an und sorgen für heisse Köpfe. Bei den wohl noch bekannteren Benin-Bronzen ist die Sachlage eindeutig: Es handelt sich um Raubkunst aus dem ehemaligen afrikanischen Königreich Benin, die seit über hundert Jahren in Europa und den USA gehortet wird. Über viele Jahre hinweg bemühte sich Nigeria um eine Rückführung der Bronzen, vergebens. Doch in letzter Zeit ist Bewegung in die Sache gekommen, die Anlass zu vorsichtigem Optimismus gibt.
«Die traditionelle Entwicklungshilfe aus der Nachkriegszeit ist bereits vor Jahren unter Beschuss geraten. Sie war geprägt von einem Machtgefälle zwischen den weissen Helfern aus den reichen Industrieländern und den armen Empfängern in den Staaten der sogenannten Dritten Welt. Im 21. Jahrhundert wird eine partnerschaftlich ausgerichtete Entwicklungszusammenarbeit angestrebt. Doch was bedeutet das genau? Und unter welchen Bedingungen könnte eine solche Zusammenarbeit gelingen? Und was hat dies mit unserem Verein «Friends of Kisimiri» zu tun?»
Während die westliche Welt weitgehend einheitlich Stellung gegen Russlands Angriffskrieg in der Ukraine bezieht und dies auch in Abstimmungen der UNO-Vollversammlung zum Ausdruck bringt, enthält sich Tansania mit einigen weiteren afrikanischen Staaten seiner Stimme und nimmt dadurch auf den ersten Blick eine neutrale Position ein. Weshalb ist dies so? Und was steckt genau hinter dieser «neutralen» Haltung?
Die Entdeckung von Ölfeldern beim Albertsee in Uganda vor 16 Jahren war der Ausgangspunkt für das Projekt einer Ölpipeline, die auf einer Strecke von über 1'400 km Rohöl von Uganda an die tansanische Hafenstadt Tanga transportieren soll. Doch eine Realisierung der sogenannten EACOP (East Africa Crude Oil Pipeline) hätte schwerwiegende Folgen für Menschen und Tiere der davon betroffenen Region.
Durch den unerwarteten Tod des tansanischen Präsidenten John Magufuli am 19. März 2021 kam dessen Stellvertreterin Samia Suluhu Hassan als erste Frau ins Präsidentenamt des ostafrikanischen Staates. Welche Akzente sie seit ihrer Amtsübernahme setzen konnte und welche Chancen und Probleme ihre Präsidentschaft aufweisen, versucht das folgende Porträt dieser beeindruckenden Politikerin aufzuzeigen.
Dass der Literaturnobelpreis im vergangenen Jahr nach Tansania ging, hat die ganze Fachwelt verblüfft. Abdulrazak Gurnah, 1948 auf Sansibar geboren, war mit seinem Werk in Europa bis anhin weitgehend unbekannt geblieben. Fünf seiner zehn Romane waren einmal ins Deutsche übersetzt worden, doch aufgrund mangelnder Nachfrage nicht neu aufgelegt worden. So muss sich das deutschsprachige Publikum noch etwas gedulden, bis seine Werke neu übersetzt oder neu aufgelegt werden. Gurnah kam in den späten 60er Jahren nach England, wo er die längste Zeit seiner Karriere als Literaturprofessor an der University of Kent verbrachte.
Womit er sich in seinen Werken beschäftigt und weshalb er den Nobelpreis wahrlich verdient hat, alles das erfahren Sie im folgenden Artikel.